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Blogging: Leserfreundliche Posts schreiben

Blogging: Leserfreundliche Posts schreiben

Blogging gehört für viele Kleinunternehmer zum festen Bestandteil ihrer Content- und SEO-Strategie. Damit die Blogposts aber auch erfolgreich ranken und in den Suchmaschinen gefunden werden, müssen sie vor allem eins sein: Leserfreundlich. Was leserfreundliche Posts für das Blogging im Zeitalter von Informationsüberflutung und abnehmender Aufmerksamkeitsspanne Bedeutung, erfährst du in diesem Post.

Was dich in diesem Artikel erwartet

Bevor wir uns dem Thema „leserfreundliche Posts schreiben“ widmen, hier eine kleine Übersicht, was dich in diesem Artikel erwartet:

Klingt erstmal nach vielen Punkten, aber du wirst sehen: Einen leicht lesbaren Blogpost zu schreiben ist nicht allzu schwer.

Warum ist Leserfreundlichkeit überhaupt wichtig?

Bevor wir in das Thema wie du leserfreundliche Posts schreibst, einsteigen, erstmal zum Thema, warum für dein Blogging Lesefreundlichkeit wichtig ist.

Irgendwann in der Mitte der 2010er, onlinemarketing.de schreibt das Jahr 2015, kam die Aussage auf

„Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist auf 8 Sekunden gesunken. Jeder Goldfisch kommt auf 9 Sekunden.“

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Fegefeuer in den Medien und sämtliche Marketingverantwortlichen bekamen zitternde Knie. Warum? Wenn die Aufmerksamkeitsspanne abgenommen hat, dann ist es noch schwieriger im lauten World Wide Web die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu erlangen. Und vor allem die Aufmerksamkeit des Konsumenten zu behalten.

Die wenigsten Werbeformaten waren auf unter 15 Sekunden eingestellt. Klassische TV-Werbung dauert zwischen 30 und 45 Sekunden. Auf einmal war Marketing „disruptiv“. Schocker.

Leider war die Studie nicht ganz so fundiert, wie ursprünglich angenommen. Mehr dazu im gut recherchierten Beitrag von onlinemarketing.de. Auch der Hang des Menschen zur Un-Fokussiertheit nicht. Eine andere Studie der Princeton University von 2018 kam zu dem Ergebnis, dass der Fokus einer Person immer wieder zwischen verschiedenen Aufmerksamkeitspunkten hin und her springt.

Was das konkret für Blogger bedeutet? Leserfreundliche Posts sind beim Blogging ein Muss. Je leichter lesbar ein Text ist, desto weniger Anstrengung wird vom Leser benötigt, um ihn bis zum Ende zu lesen. Weniger Anstrengung resultiert meist in größerer Bereitschaft Dinge zu beenden.

Ergo: Eine geringere Absprungrate seitens des Lesers. Und die Suchmaschine bekommt signalisiert, dass es hier guten Content gibt. Sehr simplifiziert, denn Suchmaschinen bewerten nicht weitere Faktoren. Aber dennoch ist die Lesefreundlichkeit nicht zu vernachlässigen.

Post-Strukturierung: Von Wichtigsten zur Zusatzinformation

Die Lesefreundlichkeit deines Blogposts steht und fällt mit dem Aufbau deines Posts. Empfohlen wird die journalistische, invertierte Pyramide. Du startest inhaltlich mit dem wichtigsten. Schreibst danach über Beispiele und ergänzende Fakten. Und erst ganz am Ende erfolgen die Zusatzinformationen. Also Informationen, die dein Leser nicht benötigt, um den Inhalt des Artikels zu verstehen.

Leserfreundliches Blogging: Ein Teaser am Beginn des Posts

Damit dein Leser dann aber weiß, wo ihn was erwartet, hilft am Anfang ein kurzer Teasertext. Zwischenüberschriften leiten den Leser und weisen ihn darauf hin, was für ihn wichtig ist. Wie auch Aufzählungen bieten Zwischenüberschriften dem Leser die Möglichkeit uninteressante oder für ihn nicht relevante Textpassagen zu überspringen.

Das funktioniert allerdings nur, wenn die Zwischenüberschriften auch aussagefähig sind. Schnitte Wortspielereien werden zwar gerne gelesen. Sie helfen dem Leser aber nicht weiter, wenn sie nur um die Ecke gedacht den Textinhalt preisgeben.

Make it scanable: Den Text schnell erfassbar machen

Ein weiterer Standard für die Lesefreundlichkeit beim Blogging: Aufzählungen und Listen.

Listen geben einen guten Überblick. Perfekt also für die Leser, die den Text nur überfliegen. Aufzählungen bringen alles in eine Rangreihenfolge. Besonders für Abläufe oder Kochrezepte gliedern sie einen Text nochmal effektiv. Und damit auch schon zum nächsten Punkt.

Weniger ist mehr: Post-, Absatz- und Satzlänge

Soviel wie notwendig und so wenig wie möglich. Was das konkret heißt? Keine Füllwörter, keine umständlichen Umschreibungen und nur Inhalte, die sich auf das Thema beziehen.

Allgemein geistert immer noch als SEO-Empfehlung eine Textlänge von mindestens 1.500 Wörtern durch das Internet. Aber wenn ein Sachverhalt auch mit 300 Wörtern wiedergegeben werden kann, was bringen dann die übrigen 1.200 Wörter? Wenig.

In dem Sinne: Keine Sorge, wenn du mit 1.000 Wörtern bereits alles gesagt hast. In den meisten Fällen erwarten die Leser sowieso keine lyrische Tiefe des Textes, da sie gar nicht mehr jedes einzelne Wort lesen. Ein großer Unterschied von Print und Online.

Empfehlungen für die Absatzlänge

Für die Absatzlänge gilt aktuell ein Richtwert von 150 Wörtern pro Absatz. Die Idee dahinter ist, dass die meisten Leser heutzutage Blogbeiträge auf ihrem Smartphone lesen. Mach an der Stelle gerne mal ein kleines Selbstexperiment: Wie fühlt es sich an, wenn du einen Text auf dem Smartphone liest, der gar nicht mehr aufhört?

Als Leser kann ich nur sagen, dass ich mich erschlagen fühle. Und dann doch lieber irgendwo anders hinsurfe. Auch beliebt sind Absätze, die aus einem einzigen Satz mit vielen traumhaften Nebensätzen bestehen. Mein Deutschlehrer hat das immer als „Schlangensätze“ bezeichnet und mir zu Recht Abzüge in der B-Note gegeben.

Bei der Satzlänge gibt es ungefähre Richtlinien: 14 Wörter gilt allgemein als lesefreundlich, 35 Wörter sind definitiv ein Schlangensatz mit Optimierungspotential. Übung macht hier auch den Meister.

Blogging: Leserfreundliche Posts durch einfacheren Satzaufbau und weniger Fremdwörter

Ein weiterer sehr schnell umzusetzender Punkt für mehr Lesefreundlichkeit: Wenig passive Satzkonstruktionen und den Konjunktiv vermeiden.

Ein Satz wie „der Junge sprang über das Feld“ (aktiv) ist leichter zu lesen und gleichzeitig handlungsanregender als „der Junge ist über das Feld gesprungen“. Vor allem für Marketing-relevante Blogs wichtig, wenn eine Handlung z.B. ein Kauf ausgelöst werden soll.

Vor allem in wissenschaftlichen Fachartikeln findet sich ein weiteres Phänomen, der Konjunktiv. Zugegeben, mit etwas Konjunktiv wäre dieser Beitrag sicherlich noch viel hochwertiger und gestelzter gewesen. Aber der Titel des Beitrages ist ja „Blogging: Lesefreundliche Posts schreiben“. Und Sätze im Konjunktiv sind das leider nicht.

Leserfreundliche Posts mit Fach- und Fremdwörtern beim Blogging

Ähnliches gilt für Fach- und Fremdwörter.

Heißt das denn, dass Fachwörter und Fremdwörter gar nicht verwendet werden können? Nein. Besonders, wenn es dem Sprachduktus der Zielgruppe entspricht, sind Fach- und Fremdwörter die richtige Wahl.

Gleiches gilt auch für Fälle, in denen ein Fach- oder Fremdwort eine umständliche Erklärung vermeidet. Das Beispiel Photosynthese beschreibt es sehr gut: Hinter dem Wort verbirgt sich ein klar definierter physiologischer Vorgang. Ein alternatives Wort dafür zu finden, wäre nicht nur inhaltlich falsch, sondern würde auch zu unnötigem Text führen.

Ein zusätzlicher Hinweis: Auch zu lange Wörter entsprechen nicht den „Richtlinien“ für leserfreundliche Posts beim Blogging. Donaudampfschifffahrtskapitän ist online noch schwerer zu lesen als im Printmagazin. Allgemein wird empfohlen nur 2-3-silbige Wörter zu verwenden. Bei längeren darf durchaus auch mit Bindestrich getrennt werden.

Schriftgröße & Typographie: Wo ist die Lupe?

Auch wenn heute viele Blogs bereits auf einem gut optimierten Theme bzw. Seitenlayout fußen, gibt es immer noch Kandidaten, die die Schriftgröße einheitlich auf 12px und einem Zeilenabstand von 1,15 stellen.

Leider sind Onlinetexte keine Printausgaben. Daher gilt Schriftgröße 16px als guter Richtwert für die Schriftgröße im Ausgabemedium. Und wie auch bei klassischen Hausarbeiten wird ein Zeilenabstand von 1,5 empfohlen.

Und wie ist das restliche Layout des Textes? Blocksatz ist zwar schön für Print, aber für Online-Artikel wird linksbündig empfohlen. Dafür gibt es zwei einfache Gründe: Die Worttrennung funktioniert in den Webbrowsern noch nicht zuverlässig und die Blöcke wirken wieder sehr kompakt und erschlagend auf den Leser.

Auch wichtig: Schriftarten. Allgemein gilt, dass Schriftarten wie Comic Sans oder Playfair eher für Bildbeschriftungen denn für Fließtext gedacht ist. Für lesefreundliches Blogging ist es hilfreich den Post in Schriftarten ohne Serifen zu verwenden. Dazu gehört z.B. die Schriftart Arial, aber auch Lato oder Roboto.

Diese Schriftarten können besser von Ausgabemedien wiedergegeben werden und erleichtern dadurch die Lesbarkeit. Und was ist mit Fettdruck und kursiv geschriebenen Texten?

Wichtiges hervorheben mit Infoboxen oder Fettungen

Die Verwendung von bold (Fettdruck) und italic (kursiv) eignet sich, um ausgewählte Passagen oder einzelne Wörter hervorzuheben. Dies eignet sich vor allem bei Zitaten oder sogenannten Intros (Einleitungstexten, Teasern).

Längere Textpassagen oder den gesamten Text in bold oder italic zu gestalten, empfiehlt sich dagegen nicht. Der Text wird dadurch schwerer lesbar.

Eine weitere beliebte Möglichkeit Wichtiges hervorzuheben ist die Verwendung von Infoboxen.

Dabei handelt es sich meist um schmalere Boxen (z.B. 80% der Textbreite) mit andersfarbigem Hintergrund und einer Box drumherum. Hier kann in zwei bis drei kurzen Sätzen ein wichtiges Zitat oder ein Sachverhalt plakativ dargestellt werden.

Auflockerungen durch Bilder

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und kann deinen Posts definitiv lesefreundlicher gestalten und dein Blogging aufwerten. Dennoch ein Wort der Warnung: Je nach Layout deiner Seite, kann ein Bild auch den Lesefluss unterbrechen.

Lösungen für das Problem sind kleinere Inline-Bilder oder das Layout deiner Seite anzupassen. Bei großer Bildanzahl empfiehlt sich eine Galerie am Ende des Blogposts.

Leserfreundliche Posts: Hieran scheiden sich die Geister

Grundsätzlich scheiden sich bei diesen beiden Themen etwas die Geister. Es durchaus Empfehlungen gibt, die komplett von der Verwendung von Bildern abraten. Auf der anderen Seite: Blogging ohne Bilder soll Posts lesefreundlicher gestalten?

Gerade bei langen, schweren Themen bietet ein gut gesetztes und zum Textinhalt passendes Bild eine Erleichterung für das Auge. Nicht ablenkend, sondern entspannend und den Text unterstützend.

Adjektive: Gut für lesefreundliches Bloggen?

Ein weiteres Thema sind die Adjektive. Gute Posts zeichnen sich auch durch ihre Erzählung aus. Häufig liest man die Empfehlung, dass in einem Post eine Geschichte erzählt werden soll. Aber eine Geschichte ohne Adjektive? Das funktioniert nur begrenzt

Auf der anderen Seite gilt für Online-Artikel, dass sie möglichst kurz und präzise geschrieben werden. Also alle überflüssigen Wörter gestrichen werden.

Meine persönliche Meinung dazu? Adjektive machen das Leben bunt. Und helfen dabei, dass sich der Leser etwas bildlicher vorstellen kann. Daher kriegen Adjektive von mir trotzdem einen Daumen hoch. Wenn sie gut eingesetzt werden.

Der finale Tipp: Bleib beim Thema

Lesefreundlichere Blogposts entstehen nicht nur, wenn du beim Blogging alle oben stehenden Tipps beachtest. Mein finaler Tipp ist: Bleib beim Thema. Skizziere deinen Blogpost vor und dann rede nur über dieses eine Thema. Für alle anderen spannenden Themen gibt es den Ausblick 🙂

Goldfisch als Symbolbild für die Aufmerksamkeitsspanne
Goldfisch als Symbolbild für die Aufmerksamkeitsspanne
After years of working in the automobile sector Anna Christina Harms decided that she should stick to would she really loves: Educating, photographing and strategizing. She is now living in Berlin and supporting freelancers and SMEs with their personal branding and social media strategy.
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